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Museums - und Ausstellungstipps

„Kristallmagie“
(c) Museum Natur und Mensch – Städtische Museen Freiburg, Foto: Paul Rustemeyer
 
„Kristallmagie“
Ausstellung im Museum Natur und Mensch zeigt den sonst verborgenen Zauber dunkler Turmaline

Kunstwerke der Natur: Kristalle und Mineralien faszinieren Menschen schon seit Jahrtausenden. Zu ihnen gehören auch die Turmaline, bei deren Erforschung der begeisterte Mineraliensammler und -fotograf Paul Rustemeyer Spektakuläres entdeckte. Die äußerlich pechschwarze Turmalinart Schörl zeigt nämlich eine im Inneren verborgene überwältigende Vielfalt an Farben und Formen – wenn man sie in Scheiben schneidet und hauchdünn schleift. Die Ausstellung „Kristallmagie – Verborgener Zauber dunkler Turmaline“ ist von Mittwoch, 24. Mai, bis Sonntag, 14. Januar 2024, zu Gast im Museum Natur und Mensch in Freiburg.

Es gibt viele unterschiedliche Turmalinarten, einige sind auch als Schmucksteine bekannt. Sind sie intensiv farbig und glasklar, nennt man sie Rubellit (rot), Verdelith (grün) oder Indigolith (blau). Diese zeigen ihre Pracht auf den ersten Blick, sind aber selten und kostbar. Der äußerlich unscheinbare Turmalin Schörl kommt dagegen häufig vor – mitunter auch im Schwarzwald. Seine Schönheit bleibt zunächst verborgen.

Die von Rustemeyer kuratierte Ausstellung konzentriert sich auf neuere Entdeckungen, die der Bürgerwissenschaftler machte. „Für mich ist es ein magischer Moment, wenn beim Dünnerschleifen aus dem Dunkel erste Farben auftauchen und mitunter unglaubliche Bildwelten sichtbar werden“, betont der promovierte Chemiker. Solche eindrucksvollen Kunstwerke der Natur entstehen, weil Turmaline während ihres Wachstums sehr sensibel auf äußere Einflüsse reagieren. Sie ändern dabei ihre Kristallform und Farbe. In den letzten 30 Jahren stellte
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Rustemeyer über 30.000 Turmalinschliffe her. Viele von ihnen wurden mittels Mikro‐ und Makrofotografie sowohl nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten als auch nach ihrer ästhetischen Ausstrahlung dokumentiert. An der sichtbaren Struktur lässt sich die ereignisreiche Entstehungsgeschichte von Turmalinen nachvollziehen.

Die Schau zeigt herausragende Objekte und Bilder. Besucherinnen und Besucher erhalten einen allgemeinen Überblick zum Wesen der Kristalle sowie zu geologischen und mineralogischen Hintergründen. Mehr als 400 Turmalinkristalle, weit über 1500 hinterleuchtete Dünnschliffe, großformatige Makrofotos und Filme bieten tiefe Einsichten in die Innenwelten des Minerals. Ein Turmalin-Gedächtnis-Spiel, ein Würfelpuzzle und Ausmalbilder für Kinder runden den Besuch ab. Führungen, Vorträge und Workshops, bei denen die Teilnehmenden selbst Turmaline schleifen, ergänzen die Ausstellung.

Paul Rustemeyer gibt seit vielen Jahren sein Wissen auch in Vorträgen und Publikationen an Interessierte weiter. Nach langjähriger Forschungsarbeit erschienen 2003 sein Buch „Faszination Turmalin“ und 2015 das Werk „Turmalin – faszinierende Kristalle mit phantastischen Innenwelten“. Die Ausstellung wurde bereits in mehr als 20 europäischen Naturkundemuseen gezeigt – jedes Mal kamen neue Exponate aus der andauenden Forschungsarbeit hinzu.

Das Museum Natur und Mensch, Gerberau 32, ist dienstags von 10 bis 19 Uhr und mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 27 Jahren, Mitglieder des Freundeskreises und mit Museums-Pass-Musées ist der Eintritt frei.

Zum Bild oben:
Turmalin-Dünnschliffe
Museum Natur und Mensch – Städtische Museen Freiburg,
Foto: Paul Rustemeyer
 
 

 
Veranstaltungstipps der Städtischen Museen Freiburg vom 22. bis 28. Mai
(Kalenderwoche 21)

Bitte beachten: Aktuelle Informationen zu Preisen und Tickets stehen auf www.freiburg.de/museen-tickets. Der Eintritt unter 27 Jahren sowie mit dem Museums-PASS-Musées ist frei.

Augustinermuseum

Kuratorinnenführung: Faszination Italien
Orangenbäume, Pinien und Co. – Die Kunsthistorikerin Mirja Straub nimmt Teilnehmende bei der Führung am Freitag, 26. Mai, um 17 Uhr im Augustinermuseum am Augustinerplatz mit in die Bilderwelt Italiens. Viele Maler des Schwarzwalds unternahmen Studienreisen oder ließen sich von italienischen Motiven beeinflussen. Die südliche Atmosphäre spiegelt sich in der derzeitigen Präsentation im Dachgeschoss des Augustinermuseums wider. Die Teilnahme kostet 2,50 Euro plus 8 Euro Eintritt, ermäßigt 6 Euro.

Museum für Neue Kunst

Workshop: Erbstücke
Ein Workshop mit Stefan Hösl und Andrea Mihaljevic findet am Donnerstag, 25. Mai, um 17 Uhr im Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a, statt. Das Kollektiv Hösl+Mihaljevic fordert Teilnehmende dazu auf, geliebte und gehasste Erbstücke wie Bilder oder Rezepte, Lieder oder Werkzeuge mitzubringen, um sich gemeinsam über Geschichten, Erinnerungen und Beziehungen auszutauschen. Welche Rolle spielt der Kontext? Der kostenfreie Workshop ist Teil der Ausstellung „Bis die Bude brummt“. Plätze können ausschließlich im Online-Shop reserviert werden. Treffpunkt ist die Museumskasse.

Midissage: Der liegende Teppich
Zur Kurzausstellung „Der liegende Teppich“ vom Kollektiv Hösl+Mihaljevic findet am Donnerstag, 25. Mai, um 18 Uhr eine Midissage im Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a, statt. Die Präsentation ist von Dienstag, 23. Mai, bis Sonntag, 28. Mai, zu sehen. Das Werk ist Teil einer Reihe, in der lokale Künstlerinnen, Künstler und Kollektive jeweils eine Woche einen Raum der aktuellen Sonderausstellung „Bis die Bude brummt“ bespielen. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.

Archäologisches Museum Colombischlössle

Führung: Die Welt der Kelten am Oberrhein
Welche Spuren die keltische Kultur am Oberrhein hinterlassen hat, erfahren Interessierte bei einer Führung am Sonntag, 28. Mai, um 12 Uhr im Archäologischen Museum Colombischlössle, Rotteckring 5. Die Teilnahme kostet 2,50 Euro plus 5 Euro Eintritt, ermäßigt 3 Euro.

Museum für Stadtgeschichte

Kurzgeschichte(n): Wentzingers vier Jahreszeiten
Bei der Kurzführung am Freitag, 26. Mai, um 12.30 Uhr im Museum für Stadtgeschichte, Münsterplatz 30, geht es um die überlebensgroßen Skulpturen der vier Jahreszeiten von Johann Christian Wentzinger. Diese fertigte der Künstler und Bildhauer auf dem Höhepunkt seiner Schaffensphase für den Garten von Schloss Ebnet an. Die Teilnahmezahl ist begrenzt. Interessierte zahlen den regulären Eintritt von 3 Euro, ermäßigt 2 Euro.

Dokumentationszentrum Nationalsozialismus

Webtalk: Die Rechtsprechung des Sondergerichts Freiburg
Der Jurist Maximilian Wunderlich spricht bei einem Webtalk am Mittwoch, 24. Mai, um 20.15 Uhr über die Urteile des Sondergerichts Freiburg von 1940 bis 1945. Der Vortrag ist Teil der Reihe „Freiburger und die Region im Nationalsozialismus“ und findet in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung, der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen (LAGG), dem Colloquium Politicum der Albert-Ludwig-Universität Freiburg und der Gedenkstätten Südlicher Oberrhein statt. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Über den folgenden Link geht es zur Veranstaltung:
https://meet.freiburg.de/b/jul-dnq-rkm-soq
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Karlsburg und Prinz-Max-Palais: Freier Eintritt am Sonntag, 21. Mai
© Roland Fränkle, Presse- und Informationsamt, Stadt Karlsruhe
 
Karlsburg und Prinz-Max-Palais: Freier Eintritt am Sonntag, 21. Mai
Zum internationalen Museumstag mit besonderen Aktionen

Aus Anlass des internationalen Museumstags am Sonntag, 21. Mai 2023 gibt es in einigen städtischen Museen freien Eintritt. Das bietet im Stadtmuseum im Prinz-Max-Palais die Möglichkeit, die aktuelle Sonderausstellung kostenlos zu besuchen; das Pfinzgaumuseum in der Karlsburg Durlach feiert an diesem Tag zudem sein jährliches Museumsfest – dazu gibt es Aktionen und Führungen sowie Kaffee und Kuchen für das leibliche Wohl. Auch im Prinz-Max-Palais gibt es an diesem Tag eine Sonderführung.

Sonderausstellung „Stadt, Mensch, Fluss. Karlsruher am Rhein“
Noch bis 4. Juni 2023 ist im Stadtmuseum im Prinz-Max-Palais die Sonderausstellung „Stadt, Mensch, Fluss. Karlsruher am Rhein“, zu sehen. Im Mittelpunkt der Schau stehen 22 Karlsruherinnen und Karlsruher, in deren Leben der Rhein eine wichtige Rolle spielt oder spielte – aber auch solche, die ihrerseits das Gesicht des Flusses bei Karlsruhe prägen oder prägten. Präsentiert werden nicht nur historische Persönlichkeiten, sondern auch und gerade heutige Bewohner der Stadt. Die vorgestellten Menschen sind ebenso unterschiedlich wie ihre Bezüge zum Fluss.

An Sonntag, 21. Mai, um 11.30 Uhr führt Helene Seifert durch die Sonderausstellung und stellt anhand von Fotografien, persönlichen Gegenständen und weiteren spannenden Objekten die Beziehungen der in der Ausstellung ausgewählten Karlsruher zum Rhein vor. Der Eintritt und die Führung sind dabei kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Am darauf folgenden Donnerstag, den 25. Mai um 18 Uhr führt Kuratorin Dr. Christiane Sutter in einer 30-minütigen After Work-Kurzführung durch die Sonderausstellung – an diesem Tag allerdings dann zu dem regulären Eintrittspreis.

Museumsfest im Pfinzgaumuseum
Das Pfinzgaumuseum in der Karlsburg Durlach feiert am internationalen Museumstag sein jährliches Museumsfest. Bei freiem Eintritt ist zwischen 11 und 18 Uhr im Festsaal der Karlsburg und in den Museumsräumen allerlei geboten. Den ganzen Tag über finden Aktionen und Führungen für kleine und große Besucherinnen und Besucher statt. Auf dem Programm stehen verschiedene Rundgänge durch die Dauerausstellung sowie durch die Sonderausstellung „Inspiration vor der Haustür. Durlach im Werk von Alfred Siekiersky“.

Im Festsaal sorgt der Freundeskreis Pfinzgaumuseum – Historischer Verein Durlach e.V. mit Kaffee und Kuchen für das leibliche Wohl. Ab 14 Uhr ist dort zudem Musik angesagt: „Harrycane“ spielt chillige Rock- und Popklassiker und der „Gritzner-Chor“ gibt Gospels und Spirituals zum Besten. Für alle jungen Besucherinnen und Besucher gibt es ab 13 Uhr Mal- und Bastelaktionen. Die Historische Druckerei ist ebenfalls geöffnet.

Mehr Informationen zur Sonderausstellung im Prinz-Max-Palais und zum Begleitprogramm finden sich unter www.karlsruhe.de/stadtmuseum

Das detaillierte Programm des Museumsfests im Pfinzgaumuseum und Informationen zu den Ausstellungen gibt es unter www.karlsruhe.de/pfinzgaumuseum
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Kunst und Kultur für Groß und Klein: Internationaler Museumstag
(c) Foto: Stadt Freiburg/Patrick Seeger
 
Kunst und Kultur für Groß und Klein: Internationaler Museumstag
Kostenloser Eintritt, attraktives Programm und Angebote zum Mitmachen

Die Städtischen Museen Freiburg laden am Sonntag, 21. Mai, von 10 bis 17 Uhr ein, sie mit „Freude zu entdecken“. Unter diesem Motto wird der diesjährige Internationale Museumstag gefeiert. Er wird jährlich vom Internationalen Museumsrat ausgerufen, um weltweit auf die Vielfalt der Museen aufmerksam zu machen. In Freiburg mit dabei: Das Augustinermuseum, das Museum für Neue Kunst, das Museum Natur und Mensch, das Archäologische Museum Colombischlössle, das Museum für Stadtgeschichte und viele weitere Institutionen. Der Eintritt in alle Häuser ist kostenfrei.

Ein Tag, fünf Häuser und jede Menge zu entdecken: Auf alle großen und kleinen Museumsgäste warten spannende Führungen durch die Sonder- und Dauerausstellungen, Künstlerinnen- und Künstlergespräche, abwechslungsreiche Mitmachaktionen und ein Escape Game.

Im Augustinermuseum am Augustinerplatz steht die aktuelle Ausstellung „Freiburg und Kolonialismus: Gestern? Heute!“ im Mittelpunkt des Programms. Bei einer Führung um 11 Uhr erfahren Teilnehmende, wie der deutsche Kolonialismus bis heute in den ehemaligen Kolonien und in Freiburg nachwirkt. Stündlich finden von 11.45 bis 14.45 Uhr Gespräche mit den Künstlerinnen und Künstlern Aino Moongo, Nicola Brandt und Emeka Udemba statt, deren Werke Teil der Schau sind. Bei einer Familienführung für Kinder ab sechs Jahren um 14 Uhr dreht sich alles um die Frage: Was können wir tun, um die Welt ein Stück besser zu machen? Wer mehr über die Figuren des Freiburger Münsters erfahren möchte, kann um 15 Uhr an einer Kombiführung teilnehmen, die in Kooperation mit der Münsterbauhütte stattfindet. Treffpunkt ist der Hof der Münsterbauhütte. Um 16.30 Uhr nimmt Heiko Wegmann, Initiator des Projekts freiburg-postkolonial.de, Interessierte mit auf einen kolonialgeschichtlichen Stadtrundgang durch Freiburg.

Im Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a, wird derzeit das 30-jährige Jubiläum des Fördervereins mit der Ausstellung „Bis die Bude brummt“ gefeiert. Um 11 und um 15 Uhr entdecken Interessierte bei einer Führung die interaktive und vielfältige Schau. Um Kurven, Windungen oder Knoten geht es von 13 bis 17 Uhr: Besucherinnen und Besucher können an einer Mitmachstation Skulpturen aus Draht gestalten. Eine Führung zu den Werken von Julius Bissier in der ständigen Sammlung des Museums für Neue Kunst gibt es außerdem um 14 Uhr.

Im Archäologischen Museum Colombischlössle, Rotteckring 5, erfahren Teilnehmende bei einer Führung um 10.30 Uhr, warum eine Glasschale bei den Kelten wertvoller war als Gold. Um 11, 13 und 15 Uhr nehmen archäologiebegeisterte Kinder und Jugendliche vom „Jungen ArCo“ Familien mit Kindern ab fünf Jahren mit auf eine Zeitreise zu den Römern und Rittern. Bei einem Escape Game um 11.30, 13.30 und 15.30 Uhr können Besucherinnen und Besucher ihr detektivisches Know-How unter Beweis stellen. Wie die Gesellschaft und die Kultur in der Zeit zwischen Römern und Rittern aussahen, finden Teilnehmende bei Führungen um 12.30 und 15.30 Uhr heraus. Und von 11 bis 17 Uhr druckt das Team des „MINT 4 Projekts“ ein dreidimensionales Porträt und beantwortet Fragen rund um die Technik des 3D-Drucks.

Im Museum Natur und Mensch, Gerberau 32, kommen besonders Familien auf ihre Kosten. Von 10.30 bis 16.30 Uhr erhalten alle neugierigen Besucherinnen und Besucher stündlich Einblick in das sonst verborgene Leben eines Bienenstocks. Von 10.30 bis 13 Uhr und von 14 bis 16.30 Uhr können alle an einer Mitmachstation zum Thema Honig ihre Sinne auf die Probe stellen.

Das Museum für Stadtgeschichte, Münsterplatz 30, bietet um 10.30, um 13.30 und um 14.30 Uhr Führungen für Familien mit Kindern ab fünf Jahren an. Im Fokus steht die Zeit der Ritter, Burgen und Rappenpfennige. Um 12, 14.30 und 16 Uhr erhalten Jugendliche und Erwachsene bei Kurzführungen Einblick in Themen rund um die Stadt Freiburg und ihre Geschichte. Damit nicht genug: Groß und Klein können sich an einer Mitmachstation von 11 bis 16 Uhr eigene Kreisel gestalten.

Das gesamte Programm der Städtischen Museen Freiburg mit weiteren spannenden Angeboten gibt es unter freiburg.de/museumstag. Unter museumstag.de sind weitere Informationen zum Internationalen Museumstag zu finden.

zum Bild oben:
Foto aus der Ausstellung „Bis die Bude brummt – 30- jähriges Jubiläum des Fördervereins Museum für Neue Kunst“ im Museum für Neue Kunst.
Quelle: Städtische Museen Freiburg,
Foto: Stadt Freiburg/Patrick Seeger
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Nachhaltigkeit in Kultur und Medien
Staatsgalerie Stuttgart wird Partner-Museum im Aktionsnetzwerk

Die Kulturbranche steht in der Verantwortung. Um die gesetzlich vereinbarten Klimaschutzvorgaben bis 2030 erfüllen zu können, müssen auch energieintensive Einrichtungen wie Museen und Sammlungen einen deutlichen Beitrag zur Verminderung von CO₂-Emissionen leisten. Die Staatsgalerie Stuttgart ist seit ihrer ISO-Zertifizierung in den ISO-Normen für Umwelt und Energie im Jahr 2016 ein bundesweiter Vorreiter in Sachen Energieeffizienz. Jetzt ist sie dem 2020 gegründeten »Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien« (ANKM) beigetreten, der zentralen, spartenübergreifenden Anlaufstelle für das Thema Betriebsökologie in Kultur und Medien, gefördert von der Staatsministerin für Kultur und Medien Claudia Roth.

Das Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien ist ein Netzwerk von bislang 51 Institutionen, darunter neben dem Deutschen Museumsbund e. V. und dem Deutschen Bühnenverein auch die Ludwigsburger Schlossfestspiele und die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Im Mittelpunkt seiner Aktivitäten stehen neben gemeinsamen Projekten der Austausch zu betriebsökologischen und strukturellen Innovationen im kulturellen Sektor. Die Aktion ist das einende Element – eine klimaneutrale Kultur das gemeinsame Ziel. Den Weg dorthin definieren der PAC (Paris Agreement Compatible) Ansatz und die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals).

Jacob Sylvester Bilabel, Leiter des ANKM, sagt: »Kultur ist lebenswichtig und zugleich ungeheuer energieintensiv. Erfahrene Partner wie die Staatsgalerie Stuttgart können unser Aktionsnetzwerk dabei unterstützen, auch anderen Institutionen aufzuzeigen, wie die größten Aufwände von Museen – Kühlung, Lüftung, aber auch Transport – zu optimieren sind und das Sammeln, Ausstellen und Bewahren von Kunst langfristig energieeffizienter werden kann.«

Die Staatsgalerie kann im Bereich der Ressourcenschonung schon jetzt auf einen erfolgreichen Einsparungsprozess zurückblicken. Durch eine Reduzierung des Stromverbrauchs um 413.340 Kilowattstunden und das ausschließliche Nutzen von Ökostrom konnte das Haus in den Jahren 2020 und 2021 bereits 166 Tonnen CO₂ einsparen. Zudem haben ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu beigetragen, den Wasserverbrauch der Staatsgalerie von 2017 bis 2019 um 1.178 Kubikmeter zu reduzieren. Eine absolute Besonderheit in der Kulturlandschaft: Die Staatsgalerie Stuttgart ist als erstes Museum in Deutschland und bereits seit 2016 in den ISO-Normen für Umwelt und Energie zertifiziert!

Um die eigenen Erfahrungen auch anderen Kulturinstitutionen zur Verfügung zu stellen, entwickelte die von Petra Olschowski, der heutigen Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, initiierte AG Green Culture unter der Leitung von Dirk Rieker, Geschäftsführer der Staatsgalerie Stuttgart, im vergangenen Jahr einen gleichnamigen Leitfaden für den Klimaschutz in den Kultureinrichtungen in Trägerschaft des Landes Baden-Württemberg.

Dirk Rieker sagt: »Bei der Erarbeitung des Leitfadens ›Green Culture‹, das Ergebnis der rund neunmonatigen Arbeit unserer Arbeitsgruppe, stand uns Jacob Sylvester Bilabel als Experte beratend zur Seite. Der Leitfaden richtet sich als Einstieg in das Thema zunächst an die Kultureinrichtungen in Trägerschaft des Landes. Die vorgestellten Ergebnisse können aber von allen Kultureinrichtungen gleichermaßen genutzt werden.«

Auf der Tagung des Deutschen Museumsbunds »Ins Handeln kommen: Klimaschutz im Museum«, die gestern in Osnabrück gestartet ist, wird die Staatsgalerie Stuttgart offiziell als neuer Partner des »Aktionsnetzwerks Nachhaltigkeit in Kultur und Medien« aufgenommen. Ziel des Beitritts ist es, den bereits erfolgreich eingeschlagenen Weg hin zu einer klimaneutralen Kulturinstitution in einem starken Verbund mit anderen, im deutschen Sprachraum maßgeblich verantwortlichen Partnern weiterzuverfolgen und so den Vorbildcharakter der Kulturwirtschaft für andere Wirtschaftszweige weiter zu stärken.
 
 

Ankauf: 13 Werke von Julius Bissier
Foto Axel Killian, VG Bildkunst/Bonn 2023
 
Ankauf: 13 Werke von Julius Bissier
Sie erweitern die Sammlung des Museums für Neue Kunst

Das Museum für Neue Kunst hat über viele Jahrzehnte hinweg Werke des Künstlers Julius Bissier (1893–1965) gesammelt. Mithilfe der der Kulturstiftung der Länder, der Ernst von Siemens Kunststiftung und der Stadt Freiburg wurde die Sammlung in diesem Jahr um 13 bedeutende Werke im Wert von 200.000 Euro erweitert: darunter Tuschen und Eiöltempera, die ab 1934 bis zu seinem Tod 1965 entstanden sind. Sie machen Bissiers vielschichtige und persönliche Auseinandersetzung mit fernöstlichen Kulturen und antiken Symbolsprachen sichtbar. Bis Sonntag, 23. Juli, werden diese Arbeiten zusammen mit weiteren Werken aus dem Bestand des Museums präsentiert.

Bissier wurde 1893 in Freiburg geboren und lebte viele Jahre in der Stadt. Als Künstler entdeckt und gefördert, wurde er erst in den späten 1950er Jahren. Bis zu seinem Tod prägte er die Entwicklung der abstrakten Malerei in Deutschland maßgeblich mit. Heute gilt sein Werk als bedeutendes Beispiel einer sich auf Ostasien beziehenden modernen Kunst.

Dazu Professor Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder: „Dass das Museum für Neue Kunst in Freiburg schon lange Kunstwerke des international anerkannten Freiburgers Julius Bissier sammelt und ausstellt, ist für uns Grund, dass wir diese Erwerbung sehr gern gefördert haben.“

Unter den Arbeiten befinden sich sowohl abstrakte Tuschpinselarbeiten als auch farbige Miniaturen: Es sind herausragende Werke des Künstlers, die der Nachlass bislang sorgsam gehütet und nur selten öffentlich gezeigt hat.

Martin Hoernes, Generalsekretär der Ernst von Siemens Kunststiftung, ist erfreut: „Gerne stellen wir drei wesentliche Arbeiten, die beispielsweise die Künstlerfreundschaft zu Oskar Schlemmer dokumentieren, als Dauerleihgabe zur Verfügung.“ Die Sammlung des Museums wird damit qualitativ erweitert. Isabel Herda, zuständig für den Bereich Graphische Sammlung am Museum für Neue Kunst, betont: „Für uns ist Bissier auch deshalb interessant, weil er früh erkannt hat, dass Kunst global ist.“

Über eine Auswahl der angekauften Arbeiten sprechen Isabel Herda und Lisa Bauer-Zhao vom Museum für Neue Kunst in einem Video, abrufbar unter freiburg.de/bissier.

Das Museum für Neue Kunst ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und donnerstags von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 27 Jahren sowie mit Museums-PASS-Musées ist der Eintritt frei. Mehr auf www.freiburg.de/museen.

zum Bild oben:
Museum für Neue Kunst – Städtische Museen Freiburg, Julius Bissier, 14.XI.56/24.XII.56, 1956
Foto Axel Killian, VG Bildkunst/Bonn 2023
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90. Jahrestag: Die Schaufahrt vom 16. Mai 1933
© Stadtarchiv Karlsruhe
 
90. Jahrestag: Die Schaufahrt vom 16. Mai 1933
Historische Collage am Montag, 15. Mai, um 19:30 Uhr im Neuen Ständehaus Karlsruhe

Am 16. Mai 1933 verschleppten die Nationalsozialisten sieben bekannte Sozialdemokraten auf einem offenen Polizeiwagen vom Gefängnis in der Karlsruher Riefstahlstraße ins Konzentrationslager Kislau nördlich von Bruchsal. Damit wollten sie ihre Macht demonstrieren und ihre politischen Gegner demütigen. In der Presse war die Aktion prominent angekündigt worden. Tausende Karlsruherinnen und Karlsruher kamen, um die Männer zu begaffen und zu verhöhnen.

Das Stadtarchiv Karlsruhe, der Lernort Kislau e.V. und das Forum Ludwig Marum e.V. nehmen den 90. Jahrestag des Ereignisses zum Anlass, um im Rahmen einer historischen Collage am Montag, 15. Mai, um 19:30 Uhr im Ständehaussaal im Neuen Ständehaus, an das schändliche Spektakel zu erinnern. Aus Zeitzeugnissen, Presseberichten, Fotos und Dokumenten entsteht ein umfassendes Bild der Propagandaaktion. Zugleich wird der Blick auf die Sozialdemokraten gerichtet, die im Rahmen der Aktion ins Konzentrationslager verschleppt wurden. Eröffnet wird die Veranstaltung mit einer Begrüßungsansprache von Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup. Der Eintritt ist frei.

zum Bild oben:
Am 16. Mai 1933 verschleppten die Nationalsozialisten sieben bekannte Sozialdemokraten auf einem offenen Polizeiwagen vom Gefängnis in der Karlsruher Riefstahlstraße ins Konzentrationslager Kislau nördlich von Bruchsal.
© Stadtarchiv Karlsruhe
 
 

 
Veranstaltungstipps der Städtischen Museen vom 15. bis 21. Mai
(20. Kalenderwoche)

Bitte beachten: Aktuelle Informationen zu Preisen sind unter www.freiburg.de/museen-tickets zu finden, Tickets gibt es unter www.museen-freiburg.de/shop. Der Eintritt unter 27 Jahren sowie mit dem Museums-PASS-Musées ist frei.

Hinweis: Die Städtischen Museen sind an Christi Himmelfahrt, 18. Mai, von 10 bis 17 Uhr, geöffnet.

Augustinermuseum

Vortrag: Mission und Kolonialismus
Im Augustinermuseum am Augustinerplatz findet am Freitag, 19. Mai, um 19 Uhr ein Vortrag mit der Kuratorin der Ausstellung „Freiburg und Kolonialismus: Gestern? Heute!“ Beatrix Hoffmann-Ihde, statt. Die Referentin zeigt den Zusammenhang zwischen Mission und Freiburgs vielfältigen kolonialen Verflechtungen auf. Die Teilnahme kostet 4 Euro.

Museum für Neue Kunst

Midissage: Shunyata
Zur Kurzausstellung „Shunyata“ von Monika Schmid findet am Donnerstag, 18. Mai, um 16 Uhr eine Midissage im Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a, statt. Die Präsentation ist von Dienstag, 16. Mai, bis Sonntag, 21. Mai, zu sehen. Das Werk ist Teil einer Reihe, in der lokale Künstlerinnen, Künstler und Kollektive jeweils eine Woche einen Raum der aktuellen Sonderausstellung „Bis die Bude brummt“ bespielen. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Archäologisches Museum Colombischlössle

After Work – Wer’s glaubt, wird selig?
Um die Bedeutung von Eberzahn, Bergkristall oder Goldblattkreuz geht es bei einer Feierabendführung am Mittwoch, 17. Mai, um 17.30 Uhr im Archäologischen Museum Colombischlössle, Rotteckring 5. Interessierte erfahren, welche vielfältigen Glaubensvorstellungen im frühen Mittelalter existierten. Die Teilnahme kostet den regulären Eintritt von 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Die Teilnahmezahl ist begrenzt.

Dokumentationszentrum Nationalsozialismus

Lesung: 90 Jahre Bücherverbrennungen
Eine Lesung zum Gedenken an verfolgte Schriftstellerinnen und Schriftsteller in der NS-Zeit findet am Montag, 15. Mai, um 18 Uhr im Theatersaal Alte Universität, Bertoldstraße 17, statt. Studierende des Freiburger Interessenverbands studentische Theater FIST* e. V. der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg verleihen den von den Nationalsozialisten verfemten Autorinnen und Autoren eine Stimme und erinnern an ihre Texte. Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Dunkle Wolken über Freiburg“ anlässlich des 90. Jahrestags der Bücherverbrennungen. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Die Teilnahmezahl ist begrenzt.
 
 



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